IFSS Konverter

Im Jahr 1990 konnte ich einen 9-Nadeldrucker K6311 erwerben. Dieser war von der Druckgeschwindigkeit her wesentlich besser zum Ausdruck von Programmlistings geeignet als meine S3004. Dieses zeigte sich auch in der Verwendbarkeit von Endlospapier.

Nun hatte dieser Drucker leider keine  Centronicsschnittstelle, sondern nur ein Modul für IFSS. Dieses war eine 20mA-Stromschnittstelle.

Also musste ich einen Konverter hierfür bauen. Als Hardwarebasis bot sich ein Einchipmikrorechner (EMR) an, weil sich so die Anzahl der Bauelemente gering halten lies und die Logik in Software realisiert werden konnte.

Das Ergebnis sah folgendermaßen aus: inmitten des Druckerkabels ein durchsichtiges Kästchen mit der Elektronik.

 

Als Mikroprozessor kam ein UB8840 zum Einsatz, für die eigentliche Schaltung brauchte man nur den Quarz und ein Eprom. Die zusätzlichen Transistoren und Widerstände auf der Platine dienten nur der Pegelwandlung für die IFSS-Schnittstelle. Das Epromfenster ist zugeklebt, damit durch das durchsichtige Gehäuse nicht womöglich Fremdlicht das Programm löscht.

Die Platine ist nicht extra selbst selber hergestellt, sondern eine Standardleiterkarte für Testzwecke, wie sie im Funkwerk oft verwendet wurde. Ein paar Brücken und ein paar durchgeritzte Leiterbahnen und alles passte.

 

Das Programm besteht aus der EMR-eigenen Assembler-Syntax, die ersten 8 Bytes sind fest den Interruptroutinen zugeordnet, ab %000C beginnt das eigentliche Programm. Gesendet wird zum IFSS mit 9600 Bd, die Zeitbasis wird von einer CTC geliefert, das Senden der Bytes erledigt die SIO. Hier ein Scan des Listings. Converter Quelltext( 1,4 Mbyte)

 

Im Rahmen der Druckereinbindung erfolgten viele weitere Programmierungen, so zB um aus Wordstar heraus (CP/M-PC) die dortigen Formatierungsanweisungen auch auf dem Papier richtig darzustellen.

 

Auch der Grafikdruck wurde trotz der niedrigen Auflösung probiert, hier im Bild ein Ausdruck eines originalen ZX-Spectrum-Bildes. Der Aufwand hierfür ist heutzutage kaum nachvollziehbar: Der ZX-Programmcode musste in den CP/M Rechner kommen, dann Codebereiche mit Bildern identifizieren, dann ein eigenes Programm, um die Pixelstruktur im Bildspeicherformat in Druckercode umzusetzen.

 

 

 

Der Drucker K6311 verrichtete über dieses Interface jahrelang erst am CP/M-Rechner und später am DOS-PC zuverlässig seine Dienste.

 

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